Carl Bucher (1935-2015)
Carl Bucher hat sich nie einer bestimmten Kunstrichtung oder gar einem Dogma zuordnen lassen. Wesentlich war ihm eine Haltung, welche am ehesten mit „Humanismus“ bezeichnet werden kann. Entsprechend reichten seine künstlerische Entwicklung und Neugierde vom anfänglichen Glamour der Pop-Art zum vehementen Bekenntnis eines unversehrten Menschseins.
Seine Skulpturen stehen heute als Warnrufe an öffentlichen Brennpunkten. Mit den «Versteinerten» von 1979 schuf Carl Bucher ein erstes Mahnmal für das Internationale Museum des Roten Kreuzes in Genf. 1995 realisierte er die Gruppe „Hope“ für den Europäischen Menschenrechts-Gerichtshof in Strassburg und schliesslich 2006 „Circle of Hope“ vor dem Sitz der UNO-Menschenrechtskommission in Genf.
Buchers Werke sind weltweit in zahleichen Museen und Sammlungen vertreten.
Sechsteilige Skulpturengruppe
Nur wenige Schritte vom Schloss entfernt, mit Blick über den Rhein in den Schwarzwald, ist eine sechsteilige Skulpturengruppe von Carl Bucher platziert. Das steinähnliche Material ist Polystone, mit schwarzem Quarz-Sand überzogen. Zum grossen «Kissen» kontrastiert eine «Scheibe» oder «Münze» aus rostfreiem Cortenstahl. Die mächtigen «Säulen» (im Volksmund «Elefantenbeine» genannt) sind aus Polystone gefertigt. Der mineralische zement- oder harzgebundene Werkstoff ist mit Zuschlägen von Kies, Sand und Gesteinsmehl hergestellt. Er ist leicht im Gewicht, aber extrem haltbar. Die massiven Bodenstücke sind steinhart, wirken aber weich und schlaff, als ob sie zusammengepresst worden wären und dabei Luft verloren hätten. Damit kehrte Bucher das Verfahren von Claes Oldenburg um, der in den 1960er Jahren Alltagsgegenstände in weiche Objekte verwandelt hatte. Die sechs-teilige Figurengruppe ist rund 50 Jahre alt und war immer im Aussenraum aufgestellt. Sie hat Sommer- und Winter ohne jeden Schaden überstanden.
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